Lydia Lierke und Massimo Perinelli, Mitarabeitende der Rosa-Luxemburg-Stiftung Das Buch „Erinnern stören – Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive“ ist 2020 im Verbrecher Verlag erschienen.
Erinnerungen aus migrantischen, jüdischen, nicht-weißen Perspektiven stören die hegemoniale Ordnung. Der Mauerfall stellte für alle, die nicht zur deutschen Einheitsfeier eingeladen waren, eine unmittelbare Bedrohung dar. Sie ging mit einer umfassenden Entrechtung, mit körperlichen Angriffen sowie mit einer Unterbrechung der Kämpfe um politische Rechte vor ’89 einher. Gleichzeitig wurde gegen den Rassismus des Vereinigungsprozesses die postmigrantische Gesellschaft aus der Taufe gehoben, die dieses Land mit Kreativität, Beharrung, Geschäftssinn, Solidarität und Queerness unwiderruflich und grundlegend geprägt und transformiert hat.
Das Buch- und Webprojekt „Erinnern stören“ versammelt in multiperspektivischer Weise Geschichten von Protest und Widerstand der letzten 40 Jahre in Ost und West. Im Dialog bilden sie ein lebendiges und stetig wachsendes Archiv migrantischer Kämpfe.
Der Beitrag ist in einer Sonderbeilage für die taz erschienen am 18.05.2022. Das PDF zur taz-Sonderbeilage kann <hier> heruntergeladen werden.