Veranstaltungen

Nicht die Ersten.

Bewegungsgeschichten von Queers of Color in Deutschland

Bookrelease Tarek Shukrallah (Hg.)

7. September 2024,
18:00 Uhr

Stadtteilzentrum Familiengarten
Oranienstraße 34
10999 Berlin

»Nicht die Ersten« macht sich auf die Suche nach Erinnerungen und Bewegungsgeschichten queerer Schwarzer Menschen und People of Color in Deutschland seit den 1980er Jahren bis heute. Dabei rücken die Erzählungen von Aktivist*innen selbst in den Fokus, die über ihre Erinnerungen an Bewegungsgeschichte(n) schreiben. Der Band ist eine aktivistische Intervention in eine cis-heteronormative Geschichte antirassistischer Kämpfe einerseits, und eine weiße Erzählung queerer Geschichte andererseits. »Nicht die Ersten« fragt danach, wo, wann und wie Geschichte(n) erinnert werden, und verweist darauf, dass gesellschaftliche Kämpfe immer in einem gegenseitigen Verhältnis stehen. Heutige Kämpfe fußen auf vergangenen Auseinandersetzungen, haben immer eine Geschichte – mag diese Geschichte noch so fragmentarisch oder brüchig erscheinen.

In einem Generationenaustausch widmen wir uns am 7. September gemeinsam mit unseren Autor*innen diesen vielseitigen Geschichten von Aktivismus, Community, Kunst und Kultur von Queers of Color in Deutschland. Wir suchen nach dem, was unsere Kämpfe verbindet: zwischen Communities, Praxen und Generationen; und fragen danach, wie wir voneinander für die Gegenwart lernen können.

Eine Kooperation von ver/sammeln antirassistischer Kämpfe, dem Schwulen Museum Berlin und dem Stadteilzentrum Familiengarten

Tarek Shukrallah, Hg. „Nicht die Ersten. Bewegungsgeschichten von Queers of Color in Deutschland“, Assoziation A, 320 Seiten, 18,00 €, September 2024

Rückblick Assembly Mai 2022

Kämpfe und Widerstände gegen Rassismus und Antisemitismus sind Bestandteil der Geschichte dieses Landes. An drei Tagen haben wir unter dem Motto „Antirassistische Kämpfe versammeln, archivieren und aktivieren“ genau darauf geschaut: Bewegungs-, ort- und zeitübergreifend haben wir in einer Assembly in Workshop-, Ausstellungs- und Diskussionsformaten gemeinsam mit Aktivist:innen, Forscher:innen, Zeitzeug:innen und Künstler:innen unterschiedlicher Generationen die Geschichte antirassistischer Kämpfe in Ost-, West- und dem wiedervereinigten Deutschland betrachtet.

Vergangene Veranstaltungen

Lesung Daughters and Sons of Gastarbeiters

Schwarzweiß Bild einer Familie

17.04.2024 |  18 Uhr

FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum (Dachetage)

Adalbertstr. 95A
10999 Berlin

Eintritt frei
Lesung in deutscher Lautsprache
Rollstuhlgerechter Zugang

Lesung mit Çiçek Bacik, Rosaria Chirico, Serkan Deniz und Koray Yılmaz-Günay

Wir freuen uns sehr mit Daughters and Sons of Gastarbeiters eine Autor*innengruppe einladen zu dürfen, welche einen Weg des Archivierens und Weitervermittelns von wichtigen Geschichten gefunden hat und so Erfahrungen und Geschichte(n) in einen Dialog zusammenbringt.

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Lesungen von Sevim Çelik-Lorenzen und Gün Tank

Samstag, 3. Juni 2023

18:30 Uhr
Sevim Çelik-Lorenzen
„Guten Morgen, Güzelim!“

19:30 Uhr
Gün Tank
„Die Optimistinnen“

Nach einjähriger Pause findet die traditionelle Buchnacht in der Kreuzberger Oranienstraße wieder statt! Dafür öffnen viele Buchhandlungen, Galerien, Kneipen und Läden ihre Räume von nachmittags bis spät nachts für Lesungen aufstrebender Schriftsteller*innen. Der Eintritt ist kostenlos.

Seit der ersten Auflage im Jahr 1998 organisiert das FHXB Museum fast jedes Jahr hierfür ein eigenes Programm. Dieses Jahr freuen wir uns auf die Lesungen zweier engagierter Autorinnen, die ihre jüngsten Werke vorstellen.

Um 18:30 Uhr liest Sevim Çelik-Lorenzen aus ihrem Buch „Guten Morgen, Güzelim!“, das letztes Jahr im Dagyeli-Verlag erschienen ist. Çelik-Lorenzen spürt den Geschichten türkischer Einwanderinnen der ersten Generation nach: Viele der Befragten – heute oft in hohem Alter –blicken auf ihre Träume und ihre Enttäuschungen zurück, die sie erlebten, als sie in jungen Jahren in Deutschland ankamen. Harte, stumpfe Arbeit, Zurücksetzung, Aufstiegserfahrungen und Selbstbewusstsein sind dabei ebenso Thema wie Solidarität und deutsch-türkische Freundschaften. Im Fokus steht der Kampf gegen patriarchale Bevormundung und Gewalt, der bereits in der Türkei begonnen hatte und sich in Deutschland fortsetzte.

Im thematischen Anschluss daran liest um 19:30 Uhr Gün Tank aus ihrem neuen Buch „Die Optimistinnen“, das 2022 im S. Fischer Verlag erschien. Das Werk erzählt von der 22-jährigen Nour, die in den siebziger Jahren motiviert und optimistisch aus Istanbul nach Deutschland kommt. Zusammen mit Frauen vielfältiger Herkunft lebt sie im Wohnheim ihrer Arbeitsstelle. Während Nour Minirock trägt, tragen die oberpfälzischen Frauen im Dorf Kopftuch. Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind fragwürdig, die Entlohnung ungerecht. Als Nour vom Frauenstreik im Thüringen der zwanziger Jahre erfährt, ist sie inspiriert: Gemeinsam mit ihren Freundinnen wird sie für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter kämpfen!

Die Lesung wird im Rahmen des Projekts „Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe“ von der Georg-August-Universität Göttingen unterstützt.

Freier Eintritt | Lesungen in deutscher Lautsprache | Rollstuhlgerechter Zugang
https://www.lange-buchnacht.de/2023/

O-Platz:
Selbstermächtigung und Kämpfe der Migration
Ausstellung von International Womenspace

Eröffnung
27. April um 18 im ver/sammeln Archiv FHXB Museum

Ausstellung
28. April – 01. Oktober

Seit seiner Besetzung 2012-2014 ist der Oranienplatz in Kreuzberg zu
einem symbolischen Ort für Solidarität und die politischen Kämpfe von
geflüchteten Menschen geworden. Sowohl die Besetzung als auch die
Räumung des Kreuzberger Platzes waren nicht nur lokale, sondern auch
bundes- und weltweite Ereignisse, die die Debatten über das Migrations-
und Grenzregime verändert haben. Zum 10. Jahrestag der Besetzung
veranstalteten International Women* Space (IWS) 2022 mit vielen Initiativen und Personen eine fünf-tägige Open-Air-Kunstbaustelle am Oranienplatz.

Mit einer Intervention in der Ausstellung ortsgespräche – ferngespräche – ortsgeschichten des FHXB Museums erinnert International Women* Space an das Großereignis 2022. Parallel dazu rückt eine Fotoinstallation in Offenes Archiv: Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe in der 1. Etage des Museums die Besetzung des Oranienplatzes 2012-2014 in den Fokus.

Kuratorin: Denise Garcia Bergt (International Women* Space e.V.)
Mitarbeit: Johnny Welch, Veronika Krotki, Lica Stein, Dilara Hadroviç, Helen Gimber
Fotos: Muhammed Lamin, Umbruch Archiv, Denise Garcia Bergt
Gestaltung: Julia Schnegg und Janno Himpel

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The Activist Exhibition Museen zwischen Widerstand und Vereinnahmung

Podiumsdiskussion
19. April um 18 im ver/sammeln Archiv FHXB Museum

Wie alle Institutionen ist auch das Museum in die ungleichen Machtverhältnisse der Gesellschaft eingebettet. Zum einen sind viele Museen hierarchische Orte, an denen marginalisierte Perspektiven unterrepräsentiert sind oder ausgeschlossen werden. Zum anderen ist eine hochaktuelle Debatte darüber zu beobachten, wie Museen gesellschaftlich relevanter sein, Netzwerke mit zivilgesellschaftlichen Initiativen aufbauen und deren kritische Positionen in den Mittelpunkt rücken können.

Was können aktivistische Ausstellungen bewirken? Können Museen die Kritik an staatlichen Strukturen und politische Forderungen von Marginalisierten ausstellen, ohne diese zu vereinnahmen? Welche Herausforderungen entstehen in der Zusammenarbeit zwischen Museen und (antirassistischen) Aktivist:innen? Bestehen Unterschiede zwischen aktivistischen und musealen Erinnerungs-, Archiv- oder Ausstellungspraxen?

Ein Podiumsgespräch am 19.04.2023 wird dieses Spannungsverhältnis in den Blick nehmen. Ausgangspunkt ist die Ausstellung „Three Doors – Forensic Architecture/Forensis, Initiative 19. Februar Hanau, Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“ (2022), die gemeinsam entwickelt und bereits in Frankfurt, Berlin und Hanau gezeigt wurde.

Es sprechen Newroz Duman (Initiative 19. Februar Hanau), Mouctar Bah (Initiative in Gedenken an Oury Jalloh), Natalie Bayer (Leitung FHXB Museum) und Tahir Della (ISD- Bund e.V.); Moderation: Pegah Byroum-Wand (Museums and Society – Mapping the Social)

Eine Veranstaltung des Projekts „Museums and Society – Mapping the Social“

In deutscher Lautsprache | Eintritt frei | rollstuhlgerechter Zugang, eingeschränkt rollstuhlgerechtes WC

Grenzübertrittsbescheinigung
Formen der politischen (Aus)Grenzungen und Möglichkeiten eines demokratischen Miteinanders

Vernissage und Podiumsgespräch
4. April 2023 um 18 Uhr

Ausstellung
im FHXB  Museum
4. – 15. April 2023

Das Rroma Informations Centrum e.V. lädt im Rahmen des Romnja* Power Month zur Ausstellung Grenzübertrittsbescheinigung ins FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum ein.

Mit Kunstwerken von Shira Wachsmann und Tamara Moyzes reflektiert die Ausstellung kritisch die institutionellen Formen und Politiken von Grenzen und Diskriminierung(en), mit denen Rom:nja und Sinti:zze konfrontiert sind.

Zum Internationalen Tag der Rom:nja würdigt die Ausstellung auf künstlerische Art das politische Erbe der jahrzehntelangen Widerstandskämpfe im offenen Archiv Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe und in der Dauerausstellung ortsgespräche – ferngespräche – ortsgeschichten.

Zur Eröffnung diskutieren die Wissenschaffende und Community-Arbeiterin Hajdi Barz (RomaniPhen e.V und IniRromnja) sowie die Juristin Magdalena Benavente (Migrationsrat Berlin-Brandenburg) über rechtliche Konsequenzen historischer Diskriminierungen gegen Rom:nja und Sinti:zze sowie das Empowermentspotenzial politischer Arbeit.

Kuratiert von Pedro Alexander Bravo Lavín in Kooperation mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum

EN

Border Crossing Certificate
Forms of political (out)bordering and possibilities of a democratic coexistence

Exhibition at the FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
April 4 – 15, 2023

Vernissage and panel discussion
April 4, 2023 at 6 p.m.

The Rroma Informations Centrum e.V. invites you to the exhibition Border Crossing Certificate at the FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum as part of Rom:nja* Power Month.
Featuring artworks by Shira Wachsmann and Tamara Moyzes, the exhibition critically reflects on institutional forms and policies of borders and discrimination(s) faced by Roma nd Sinti.
For International Romani Day the exhibition artistically pays tribute to the political legacy of decades-long resistance struggles inside the open archive Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe and the permanent exhibition ortsgespräche – ferngespräche – ortsgeschichten.

At the opening the academic and community worker Hajdi Barz (RomaniPhen e.V and IniRromnja) and the lawyer Magdalena Benavente (Migrationsrat Berlin-Brandenburg) will discuss the legal consequences of historical discrimination against Roma and Sinti as well as the potential empowerment of political work.

Curated by Pedro Alexander Bravo Lavín in cooperation with the FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum